Iris-Züchter der GdS

Aktive Iris-Züchter der GdS (Stand 2018)

Iris-Züchtung hat in Mitteleuropa eine lange Tradition. Schon nach dem ersten Weltkrieg wurden in Deutschland von Goos und Koenemann Spitzensorten der damals diploiden Hohen Bartiris gezüchtet. Nach dem zweiten Weltkrieg waren es die Züchtungserfolge von Steffen, Werckmeister, Hanselmayer, Dorn, Steiger und v. Martin, die für eine ständige Präsenz mitteleuropäischer Züchter bei der Iris-Entwicklung sorgten. Hier sollen aber nicht die Verstorbenen geehrt werden, sondern es soll das Interesse des Lesers auf die heute noch lebenden und aktiven Iris-Züchter aus dem Einzugsgebiet der GDS gelenkt werden, die mit ihrer Arbeit zur weltweiten Entwicklung der Iris-Kulturformen beitragen. Sie haben alle als Amateur-Gartenliebhaber angefangen und haben sich dann, getrieben durch die von der Pflanzenzüchtung ausgehende Faszination, zu Spezialisten auf ihren Züchtungsgebieten entwickelt. Sie verkaufen zwar oft auch ihre selbst gezüchteten Iris, aber meist nur, um die Kosten ihrer Liebhaberei auszugleichen und in keinem Falle, um ihren vollen Lebensunterhalt davon zu bestreiten. Dabei stehen sie im öffentlichen Interesse in Konkurrenz zu der fast erdrückenden Dominanz der in den USA von Großbetrieben gezüchteten Iris-Sorten. Die in Mitteleuropa gezüchteten Sorten haben aber in jedem Falle den Vorteil besserer Anpassung an unsere Klimaverhältnisse.

Für jeden der vorgestellten Iris-Züchter ist es es eine große Freude, neue und insbesondere junge Züchtungsinteressenten unter den GdS-Mitgliedern kennenzulernen, die bereit sind, mit ihnen zu neuen Ufern der Iris-Welt aufzubrechen. Die Möglichkeiten, auf diesem Gebiet der Pflanzenzüchtung etwas Neues und Besseres hervorzubringen, sind bei Weitem noch nicht erschöpft.

 

Manfred Beer

Manfred Beer: Geboren 1939, war beruflich tätig als Monteur für Freileitungen in der Hochspannungstechnik. Erste Kontakte mit modernen Iris durch Hohe Bartiris, die ihm noch in der DDR-Zeit von der Familie Wörfel zur Verfügung gestellt wurden. Im Jahre 1982 eine erste DDR-Registrierung für die Sorte BIGGI. Diese Sorte gewinnt im gleichen Jahr den Gräfin-Zeppelin-Pokal mit Hilfe einer Pflanze, die 1979 von einer Rentnerin durch die innerdeutsche Grenze geschmuggelt wurde. Zu diesem Zeitpunkt konnte Manfred Beer noch nicht ahnen, daß ihn dieses Hobby für den Rest seines Lebens so sehr begeistern würde. Heute weiß er, wie recht Karl Foerster mit seinem Ausspruch hatte: Ein Züchterleben reicht nicht aus! Dies gilt besonders, wenn man, wie es Manfred Beer geschah, wegen Bebauung des Gartengrundstückes mit dem ganzen Pflanzeninventar umziehen muß. Den neuen Garten bewirtschaftet er jetzt in einer Mischbepflanzung von Iris mit einer Taglilien-Sammlung, um der bekannten Bodenermüdung bei ausschließlicher Bartiris-Kultur entgegenwirken zu können.

Manfred Beer ist seit langem einer der wichtigsten und erfolgreichsten Aussteller bei den Iris-Ausstellungen der GdS. Dabei konkurriert er nicht nur in den Klassen der Namenssorten und Neuzüchtungen, sondern auch höchst einfallsreich in der dekorativen Gesteck-Klasse, wo er sich einer Mehrheit weiblicher Wettbewerber gegenüber sieht.          

Unter den international registrierten Sorten von Manfred Beer waren die folgenden besonders erfolgreich: MONI (Palmengartenmedaille in Bronze 92); GITTA (Gräfin Zeppelin Pokal 93, Palmengartenmedaille in Silber und Karl-Foerster Medaille 94), seine immer noch beste Züchtung; NANNY F (Gräfin Zeppelin Pokal 91, Palmengarten- medaille in Bronze 92); MANDY G (Palmengartenmedaiile in Bronze 94), eine der schwärzesten TBs, von Weinrot her kommend; RENATE, HANNIBI, ELENA LANG und TRINY, vier stets das Publikum im Garten Manfred Beer begeisternde Sorten; MELANIE STEUERNAGEL (Gräfin Zeppelin Pokal 99) und die Sorten LALLENDORFER CARNEVAL und RENATE LEITMEYER, die bei den Palmengarten-Bewertungen in Frankfurt/M. in den Jahren 2000 und 2001 hohe Punktzahlen erreichten. Im Jahre 2005 gewann seine Züchtung IRINA bei der GdS-Bewertung in München die Goldmedaille.

Die folgende Bildergalerie zeigt Züchtungen von Manfred Beer in der Reihenfolge ihrer Registrierung

 

Moni

Gitta

Nanny F

Mandy G

Renate

Hannibi

Elena Lang

Triny

ein Triny-"Showspike"

Melanie Steuernagel

Lallendorfer Carneval

Renate Leitmeyer

Heike

Irina

Barbara Müller

Klaus und Jana Burkhardt

Klaus Burkhardt, geboren 1966, machte er eine Ausbildung zum Werkzeugmacher und anschließend ein Studium zum Ingenieur für Feinwerktechnik. Seit der Kindheit hatte er ständig Kontakt zu den Blumen, die im damals bäuerlichen Garten der Großeltern kultiviert wurden, darunter natürlich auch altertümliche Schwertlilien (Hohe Bartiris).

Sein Interesse an der Iris-Züchtung wurde insbesondere nach dem Besuch einer Irisaustellung geweckt. Im Jahr 2006 hat er begonnen, die ersten neuen tetraploiden Hohen Bartiris (TB) zu sammeln und damit die ersten Kreuzungen durchzuführen. Mittlerweile hat sich der Bestand auf ca. 850 Sorten erweitert, davon TBs, SDBs, BBs, IBs, tetraploide Sibiricas und tetraploide Sibtosas. Die ersten Elitesämlinge wurden auch schon unter den Namen CHARMANDA, SINA AT HOME und SCHWERTLILIENOASE international  registriert. Weitere sind im Prozess der Sortenregistrierung. Ein Schwerpunkt liegt bei ihm in der Züchtung von Sorten mit panaschierten Blättern (grün-weißes oder grün-gelbes Laub).

Seine Ehefrau Jana teilt sein Interesse für Iris und ist an seinen Erfolgen stark beteiligt.

Erste positive Ergebnisse hat er 2016 bei der internationalen Iris-Bewertung im Botanischen Garten München wie folgt erzielt:

  • Erstbewertung der Hohen Bartiris aus der Pflanzung 2014:
  • Gewinn des Gräfin Zeppelin Pokals für Sämling KB40
  • 3. Platz für SINA AT HOME
  • 8. Platz für CHARMANDA
  • Gesamtbewertung (2015/2016) der Hohen Bartiris aus der Pflanzung 2013
  • Bronze-Medaille für Sämling KB2
  • 6. Platz für SCHWERLILIENOASE

Während der Irisausstellung 2016 in München gewann er den Ewald Dröge Pokal für die schwierigste Wettbewerbsklasse und den Sächsischen Wanderpreis

Die folgende Bildergalerie zeigt Züchtungen von Klaus Burkhardt.

 

Charmanda

Sina at Home

Schwertlilienoase

Sämling KB2

Sämling KB40

Sämling KB43

Sämling KB56

Sämling KB77

SDB-Sämling KB6

SDB-Sämling KB9

Günter Diedrich

Günter Diedrich: Geboren 1936, nach Gärtnerlehre im Jahre 1960 Abschluss als Gartenbauingenieur. Bei einer internationalen Gartenbau-Ausstellung in Olomouc, Tschechien hatte er 1971 erstmals Kontakt zu einem umfangreichen Sortiment tetraploider Hoher Bartiris. Von da an wurde von ihm jede nur erreichbare Sorte beschafft. Sein Sortiment umfasste zeitweise bis zu 1200 Sorten (überwiegend Hohe Bartiris).  Mitglied der GdS wurde er 1995, nachdem er schon seit 1992 erste Iris-Kreuzungen gemacht hatte. Bisher hat er nur wenige Sorten registrieren lassen; auf einer Fläche von ca. 300 qm kultiviert er aber viele Sämlinge unterschiedlicher Jahrgänge. Daneben umfasst das aufgepflanzte Sortiment eine Fläche von 250 qm. Die Anzahl der jährlichen Kreuzungen schwankt zwischen 10 und 50. Sein besonderes Interesse gilt den mehrfarbigen Iris; wichtige Zuchtziele sind aber auch Vitalität und Gesundheit der Sorten. Bei seinen Iris-Aktivitäten wird Günter Diedrich in vielerlei Hinsicht von seiner Frau Rosmarie unterstützt.

Bei einer Ausstellung der Mitteleuropäischen Irisgesellschaft (MEIS) in Brünn erreichte sein Sämling 5/95/1 den 1. Platz in der Kategorie “Sämlinge der MEIS und anderer Züchter”.

Die folgende Bildergalerie zeigt Züchtungen von Günter Diedrich.

 

Halberstädter Dom

Elke B.

Mondscheinserenade

Sämling 8/96/4

Sämling 12/99/4

Sämling 17/99/2

Sämling 6/99/1

Sämling 27/99/1

Sämling 1b/00/1

Sämling 2/02/1

Sämling 3/02/5

Sämling 3/02/2

Frank Kathe

Frank Kathe: Geboren 1951; gelernter Zierpflanzengärtner; berufliche Tätigkeit jedoch bei einer Möbelspedition in Dresden. Begeisterter Liebhaber der Kultur und Züchtung von kleinen Bartiris, insbesondere der SDB-Iris (20 - 40 cm Höhe). Erste Kreuzungen erfolgten 1986; 1990 Eintritt in die GdS und die Fachgruppe Iris. Seit 1999 Teilnehmer  am Bewertungsprojekt der Fachgruppe für SDB-Neuzüchtungen.

Kultiviert werden zur Zeit etwa 175 SDB-Sorten, von denen interessanterweise die meisten von dem australischen Züchter Barry Blyth stammen. Hinzu kommen einige wenige Sorten von ver- schiedenen USA-Züchtern und von Anfosso aus Frankreich. Frank Kathe kultiviert außerdem 80 bereits selektierte Sämlinge, die im Hinblick auf eine eventuelle spätere Bewertung und Registrie- rung beobachtet werden. Jedes Jahr kommen Samen aus etwa dreißig Kreuzungen zur Aussaat. Unselektierte Sämlinge aus 65 Kreuzungen werden in den Jahren 2002 -  2004 zur Blüte kommen. Um so erstaunlicher ist es, daß dies alles auf nicht mehr als 250 qm Gartenland stattfindet. Frank Kathe gibt damit ein nachahmenswertes Beispiel, wie man bei Beschränkung auf kleine Pflanzen auch bei kleinem Gartenraum höchst kreativ sein kann.

Frank Kathe ist der Meinung, daß zur Züchtung zwar vorwiegend neue und neueste Sorten benutzt werden sollten, daß aber die Einkreuzung bewährter, älterer Sorten oft überraschend positive Ergebnisse zeitigt. Damit steht er nicht allein, denn auch bei den anderen Iris-Gruppen kann die Rückkreuzung auf vegetativ hochwertige ältere Gartenpflanzen eine gesunde Basis schaffen, die bei ausschließlicher Verwendung von Neuheiten wegen deren oft ungenügender Bewährungsdauer mitunter verloren geht.

Seitdem Frank Kathe und seine Frau Christins regelmäßig an den Iris-Ausstellungen der GdS teilnehmen, sind die Klein-Iris dort hervorragend präsentiert. Trotz der früheren Blüte dieser Iris-Gruppe haben sie immer einen Weg gefunden, ausgezeichnete Exponate aus neuesten Sorten und eigenen Züchtungen der Zwergiris vorzustellen und damit den Besuchern diesen wichtigen Bereich der Iris-Welt nahe zu bringen.

Die folgende Bildgalerie zeigt Züchtungen von Frank Kathe in der Reihenfolge ihres Entstehens.

 

Brautnacht (1993)

Goldene Hochzeit (1998)

Schwanenliebe (1998)

Lichtreigen (2001)

Samtkönig (2001)

Finessa

Maibowle

Goldkante

Schokokuss

Kleines Ungeheuer

Oh La La

Sämling 233/1

Wolfgang Landgraf

Wolfgang Landgraf: Geboren 1949, ausgebildet als Dipl. Ing. für Transportbetriebstechnik, ist er bei der Deutschen Bahn als Fahrdienstleiter tätig. Sein Interesse an Iris ist bereits etwa 30 Jahre alt, aber noch immer sehr lebendig. Seine Kulturflächen (insgesamt ca. 1100 qm) liegen in 350 m Höhe in Thüringen. Dort kultiviert er 600 Sorten Hoher Bartiris, 200 Sorten kleinerer Bartiris und 20 Sorten von Sibirica-Iris. Seine züchterischen Bemühungen waren bisher bei den Hohen Bartiris und den Zwergiris (SDBs) erfolgreich. Bei letzteren hält er auch einen der drei Bewertungsgärten der GdS für Neuzüchtungen. Wolfgang Landgraf ist ein passionierter Video-Filmer und hat Bilder aus den wichtigsten deutschen Gärten mit Sammlungen von Hohen Bartiris in informativer Weise zusammengetragen. Er bietet sie auf Video-Kassetten und DVDs für solche Pflanzenfreunde zum Kauf an, die sich über moderne Bartiris informieren wollen.

Bei der Iris-Bewertung der GdS erhielt seine Zwerg-Züchtung KLEINER SCHATZ 2002 die Silbermedaille und 2003 die Goldmedaille der GdS. Seine SDB CHICKORY’S CHILD gewann im Jahre 2005 die Bronzemedaille. - Bei den Hohen Bartiris gewann er 2004 Gold mit seiner Sorte TIEFSEE und das Prädikat “Zur besonderen Empfehlung” mit der Sorte REUSTER TURM. Für seine “ERNST-BRÄUNLICH-GEDENKIRIS” erhielt er 2005 die Bronze-Medaille.

Die folgende Bildergalerie zeigt Züchtungen von Wolfgang Landgraf.

 

Ernst-Bräunlich-Gedenkiris

Tiefsee

Rosengarten

Silbernacht

Erzader

Reuster Turm

Pechblende

Alabaster Princess

Orlatal

Sommerhimmel

Carlo

Orlaperle

Kleiner Schatz

Chickorys Child

Bernhard Lesche

Bernhard Lesche: Geboren 1942 in Jena, war er als Feinmechaniker über 40 Jahre lang, die letzten Jahre vor dem Ruhestand als Meister, in der Mikroskop-Fertigung tätig.

Ab 1970 erste Kontakte mit Hohen Bartiris im eigenen Garten, der hoch über Jena auf Kalksteinuntergrund liegt. Angeregt durch die Besuche bei dem Iris-Spezialisten Heinz Müller in Trannroda begann eine intensive Kultivierung von Bartiris. Nach 1990 wurden viele Iris-Sorten aus den USA, Australien und Frankreich eingeführt und aufgepflanzt. Bis heute stehen jährlich bis zu 1000 Sorten Bartiris in Blüte. Durch die überwältigende Farbvielfalt entwickelte sich sein Interesse zur Züchtung eigener Hoher Bartiris. Erste Erfolge ließen nicht lange auf sich warten. Für seine Züchtung ‘Roter Zauber’ erhielt er 2004 den Gräfin v. Zeppelin Wanderpokal in der ersten Bewertungsstufe. Seine wichtigsten Zuchtziele sind neben klaren, einheitlichen Farben auch Irissorten mit gestreiften, gemaserten und gesprenkelten Blütenblättern. Hiervon existieren schon einige Exemplare, die zur Registrierung in den nächsten Jahren vorgesehen sind. Bisher hat Bernhard Lesche 11 Sorten Hoher Bartiris international registrieren lassen. Er ist regelmäßiger Teilnehmer an den Irisausstellungen der GdS.

Die folgende Bildergalerie zeigt Züchtungen von Berhard Lesche.

 

Elfenstaub

Mondenschimmer

Burgrabis

Frühlingssonne

Nachtschwärmer

Roter Zauber

Sonnenfunken

Saaleperle

Roter Turm

Sämling BL43/5

Sämling BL16/2

Sämling BL40/1

Harald Mathes

Harald Mathes: Geboren 1932 in Gladbeck. Im elterlichen Garten erste Berührung mit Hobby-Gärtnerei. Sein Vater war außerdem Rassegeflügelzüchter, sodaß ihm Begriffe wie Züchtung und Vererbung von klein auf vertraut waren. Schon als Schüler interessierte er sich für Genetik. In seinem Beruf als Bergingenieur im Untertage-Kohlebergbau stand ihm eine Dienstwohnung mit großem Garten zu. Hier, inzwischen verheiratet, zwei Söhne, begann er zunächst mit Stauden und Gemüse zu gärtnern, wurde aber bald auf die Hohen Bartiris aufmerksam, die in den USA zu ungeahnter Pracht entwickelt worden waren.

Im Jahre 1969 trat er der Deutschen Iris- und Liliengesellschaft, der heutigen GdS, bei. Die ersten Iris-Kreuzungen hatte er da schon gemacht und fand bald heraus, daß die Angelegenheit äußerst spannend sein konnte. In dem Iris-Buch von Hertha van Nes erfuhr er zum ersten Mal etwas über Oncyclus-Iris, die unter unserem trüben Himmel nicht gedeihen wollten. Das mußte er ausprobieren. Werner Dorn, ein Gärtner und Iris-Züchter aus Aachen, hatte im Frühjahr 1970 zu einer Art Regionaltreffen eingeladen. Dort sah Harald Mathes die ersten Aril-Breds. Herr Dorn beantwortete geduldig seine tausend Fragen und erzählte ihm von der Aril Society International, wo er 1971 Mitglied wurde.

In den folgenden Jahren baute er ein heizbares Alpinenhaus für Oncos, Regelias und ihre Hybriden und sammelte wichtige Wildarten, einschlägige Literatur und viele praktische Erfahrungen. So weiß er heute, daß die Oncocyclus-Iris unter unseren sonnenarmen Bedingungen oft nur wenige Jahre aushalten; genug aber, um damit viele Kreuzungen zu machen. Um die Kulturprobleme zu überwinden, hat es ihn immer gereizt, neue Kombinationen mit Aril-Iris (Oncocyclus und Regelia) einerseits und “gewöhnlichen” Bartiris andererseits zu versuchen. Um die vielen Probleme, die bei solchen Kreuzungen auftauchen, wie unterschiedliche Chromosomensätze und Ploidie-Stufen, geringe Samenausbeute, sporadische Keimung und Sterilität der Hybriden, zu verstehen und, insbesondere, zu lernen, wie man solche Hürden eventuell überwinden kann, mußte er Teile eines botanischen Studiums im Selbstunterricht nachholen. So lernte er im Laufe der Zeit, Chromosomen zu zählen und Iris-Embryonen auf sterilem Nährboden im Reagenzglas aufzuziehen. Als Ergebnis konnte er eine Reihe von Arilbreds als Namenssorten registrieren lassen, die völlig neue Kombinationen mit neuen Eigenschaften darstellen. Im Augenblick arbeitet er an fertilen, besser verzweigten und niedrigeren Arilbreds unter Einbeziehung der Pogon-Iris Iris aphylla (niedrige Formen) und der zwergigen Iris melitta, Iris furcata und Iris schachtii. (Siehe auch seinen Beitrag über Aril-Iris in dieser Homepage.)

Die folgende Bildgalerie zeigt Züchtungen von Harald Mathes in der Reihenfolge ihrer Registrierung.
 

 

Lady Bernstein

Gelee Royal

Barbarella

Anacrusis

Heimdall

Invention

Hidden Pink

Concerto Grosso

Surpassing Yellow

Iridescent Orange

Verzweigter Sämling RC-aph-01

Fertiler Arilbred-Sämling mit tiefer Verzweigung

Harald Moos

Harald Moos: Geboren 1949, beruflich tätig als Versicherungsangestellter, beschäftigt er sich in seiner Freizeit seit 1979 hauptsächlich mit der Züchtung von Hohen Bartiris, gelegentlich aber auch von Sibirica-Iris, Taglilien und Helleborus. Er verfügt in der Umgebung seiner Wohnung in Hannover über verschiedene Flächen von insgesamt 450 qm zur Aufpflanzung und Selektion von Sämlingspflanzen der Hohen Bartiris. Er hat bisher ca. 25 seiner Züchtungen registrieren lassen. Zusammen mit seiner Frau nimmt er regelmäßig mit Wettbewerbsbeiträgen an den Iris-Ausstellungen der GDS teil. Bei der GDS-Iris-Bewertung in Frankfurt errangen seine Züchtungen dreimal den Sieg (SOMMERNACHTSTRAUM 1989, KRÄHENWINKEL SHOW 1995 und ein noch nicht registrierter Sämling 12F/94 im Jahre 1997). Durch das erfolgreiche Abschneiden seiner Züchtungen beim Internationalen Iris-Wettbewerb in Florenz ist er auch außerhalb Deutschlands als Züchter bekannt geworden. Seine Sorte GROSSER GARTEN erreichte hier 1994 den dritten Platz in der Gesamtwertung, die Sorten BUCHHOLZER TRÄUMEREI und NIEDERSACHSENROSS gewannen die Spezialpreise für die beste rosa bzw. rote Züchtung in denJahren 1988 und 1991. Seine wichtigsten Zuchtziele sind klare, einheitliche Farben der Blüten und, in letzter Zeit, dunkelviolette Blüten mit rotem Bart.

Die folgende Bildgalerie zeigt Züchtungen von Harald Moos.

 

Grosser Garten

Buchholzer Sonne

Buchholzer Himmel

Buchholzer Pracht

EXPO Hannover

Buchholzer Träumerei

Buchholzer Glut

Sommernachtstraum

Niedersachsenross

Bischofshol

Buchholzer Royal Blue

Krähenwinkel Show

Sämling 03/06 B

Sämling 02/26 B

Sämling 03/02 A

Sämling 01/21 B

Sämling 05/28 A

Sämling 02/16 A

Dr. Tomas Tamberg

Dr. Tomas Tamberg: Geboren 1937; berufliche Tätigkeit: Kernchemiker, später analytischer Chemiker; erste Kontakte mit Gartenfragen im elterlichen Gemüsegarten in Thüringen bis 1949; 10 Jahre später: Pflege des schwiegerväterlichen Gartens in Berlin; dabei erster Kontakt mit modernen Hohen Bartiris in der Gärtnerei Dröge, was Begeisterung und Interesse auslöste; nach Heirat mit Christina Erlangung einer Kleingartenparzelle; dort erste Kreuzungen mit Hohen Bartiris und Sibirica-Iris.

Das Interesse verlagerte sich trotz einiger Erfolge von Hohen Bartiris zu bartlosen Iris, die dem sauren Boden des Gartengrundstückes besser entsprachen. Hohe Bartiris-Züchtungen aus dieser Zeit sind URSULA VAHL und MÄRKISCH WEISS. Angeregt durch die von Currier McEwen durch Colchicin-Behandlung erzeugten tetraploiden Sibirica-Iris und durch Kontakte mit Eckard Berlin begann Tomas Tamberg mit eigenen Versuchen zur Erzeugung von Tetraploiden. Diese Bemühungen waren zunächst bei Sibirica-Iris erfolgreich und wurden dann auf andere bartlose Iris ausgedehnt. Dabei war er besonders von der Möglichkeit fasziniert, sterile interserielle oder interspezifische Hybriden auf das tetraploide Niveau anzuheben. Dies gelang ihm erstmalig bei den sterilen Calsibe-Hybriden, die aus Kreuzungen zwischen chinesischen Sino-Sibiricas und den kalifornischen PCIs erzeugt werden können. Seine Freude war groß, als sich die gewonnenen Tetra-Calsibes (TCS) als fertil erwiesen. Ähnliche Durchbrüche zu fertilen, neuen Kreuzungslinien gelangen später bei den Sibtosa(TST)-, Chrytosa(TCT)-, Versilaev(TVL)- und Chrysata(TCE)-Hybriden. Bei diesen Kreuzungsexperimenten wurden auch völlig neue Hybridgruppen gewonnen, die heute z.T. noch nicht in den tetraploiden Zustand angehoben sind. Hierzu zählen die Chrysata-, Chrytosa-, Chrythenica und Versitosa-Hybriden. Detailliertere Angaben zu diesen Hybridgruppen finden Sie in der von Tomas Tamberg unterhaltenen Homepage.

Hauptgewicht seiner Kreuzungsarbeit liegt noch immer bei den tetraploiden Sibiricas. Mit einer seiner Züchtungen (Berlin Ruffles) hat er die britische Dykes-Medaille gewonnen. Andere seiner Sibiricas haben bei Wettbewerbspflanzungen der Royal Horticultural Society in Wisley Bewertungen wie AM- (Award of Merit) und AGM- (Award of Garden Merit) erreicht. In den letzten Jahren hat er sich den tetraploiden Sino-Sibiricas (TC) zugewandt und durch Kombination selbst konvertierter Pflanzen mit einer von Eckard Berlin konvertierten auffällig gefärbte Folgegenerationen erzeugt.

Die folgende Bildergalerie zeigt Beispiele aus den Iris-Hybridgruppen, die er züchterisch bearbeitet hat.

 

TB Ursula Vahl (1978)

TB Märkisch Weiss (1984)

TB Berlin Glow (1993)

Dipl. Sib. ÜBER DEN WOLKEN (1993)

Dip. Sib. MIKIKO (1993)

Dip. Sib. JUGENDTRAUM (2001)

Tet. Sib. BERLIN RUFFLES (1993)

Tet. Sib. BERLIN PURPLE WINE (1993)

Tet. Sib. VIEL CREME (2001)

TCS Sunny Red Wine (1998)

TCS-Sämling SSTT480

TCS-Sämling SSTT822

TC Begin the Beguine (2000)

TC-Sämling Chryforg

TC-Sämling Chryford

TST Sibtosa Queen (2001)

TVL Starting Versilaev (1993)

CE Chrysata Charme (2001)

I. pseudac.-Hybr. BERLIN TIGER (1988)

Chrytosa-Sämling SSTT733

Chrythenica-Hybride 3