Fachgruppentreffen Hemerocallis 2025
Text (Gabriele Renneberg), Fotos 01-15 G. Renneberg, 16-22 M. Siewers
Der Wettergott hat es gut mit uns gemeint. Am 11.07. trafen sich rund 30 Mitglieder der Fachgruppe in Oldenburg im Best Western Hotel. Nach dem Check-In fuhren wir bei Sonnenschein mit privaten PKW den kurzen Weg in den Botanischen Garten Oldenburg, wo uns eine Führung erwartete. Es ging mit ausführlichen Erläuterungen rund 90 min quer durch den gesamten Garten, in dem nicht nur zahlreiche Pflanzen zu besichtigen sind. Dort leben auch viele Tiere, mehr als in anderen botanischen Gärten in Deutschland. Darunter Sittiche, Pfeilgiftfrösche, Uhus, Pfauen und Schildkröten, teils in Gehegen, teils freilaufend. Der Abend klang bei einem Essen im Hotel, begleitet von zahlreichen Gesprächen, aus.

Für den Samstag war wechselhaftes Wetter angesagt, aber wir hatten wieder Glück. Unser erster Programmpunkt war ein Besuch der Staudengärtnerei Wichmann in Wiefelstede. Auf 4,5 ha werden dort jährlich etwa 2 Millionen Stauden, darunter Wildarten und Raritäten, in etwa 2.200 Arten und Sorten produziert, überwiegend für Garten- und Landschaftsbau, aber auch für den Großhandel und Privatkunden. Der Betriebsleiter Herr Hofmann führte uns durch den Mutterpflanzen- und Vermehrungsbereich und über die Kulturflächen. Viele Pflanzen werden aus zugekauften Jungpflanzen herangezogen, etliche aber auch selbst vegetativ vermehrt oder aus Saat herangezogen. Ein Grund ist die mangelnde Verfügbarkeit von Jungpflanzen, wie z.B. bei Geranium renardii: „Davon gibt es nie genug“. Unsere Fragen nach Kultur, Sorten, verwendeten Substraten und ähnlichem wurden geduldig beantwortet. Leider konnten keiner von uns die Frage nach dem Sortennamen einer falsch gelieferten Hemerocallis nicht beantworten. Anschließend gab es ausreichend Zeit für den Pflanzeneinkauf und eine kleine Erfrischung. Es gibt einen kleinen Verkaufsbereich mit aktuell attraktiven Pflanzen, aber man darf auch im gesamten Gelände seine Wunschpflanzen aussuchen.
Anschließend ging es weiter in den Garten der Familie Stolle. Ein abwechslungsreich bepflanzter 1500 m² großer Hausgarten, der erst 2012 angelegt wurde. Viele Stauden, darunter auch Taglilien, Gräser und attraktive nicht alltägliche Gehölze, sind dort kombiniert, so dass es wohl das ganze Jahr blüht. Verschiedene Gartenzimmer mit Sitzplätzen waren zu erkunden. Frau Stolle hatte einen Mittagsimbiss für uns vorbereitet, zwei sehr leckere Suppen mit Baguette und einem Kuchen als Nachtisch. Ein paar wenige Tropfen Regen konnten uns nicht stören.
Dritter Programmpunkt des Tages war der Lehmder Tagliliengarten der Familie Hedemann in Rastede. Hier erwarteten uns auf rund 1000 m² Taglilien pur. Viele attraktive Sorten und noch mehr Sämlinge „die vor allem mit klaren und kräftigen Farben überzeugen sollen “ und auch bei norddeutschem Wetter Freude bereiten. Wer Spaß an Taglilien hat, kann sich von den Züchtungen auf der Homepage des Züchters selbst ein Bild machen. Bei vielen Fachgesprächen und Erfahrungsaustausch wurden wir nochmals mit Kaffee und Kuchen verwöhnt.
Am Abend gab es Buffet für alle, gefolgt von der Fachgruppensitzung. Nach den obligatorischen Informationen über Aktuelles aus dem Verein, dem Stand der FG nebst Kassenbericht wurde über die Hemerocallis-Sichtung in Cottbus und im Arboretum Wojsławice, Polen berichtet. Nach einer Diskussion über den Gruppen-internen Samentausch und Ideen fürs nächste Jahrestreffen wurden zum Schluss noch einige interessante Taglilien versteigert.
Am Sonntag morgen ging es dann noch zum Park der Gärten in Bad Zwischenahn und als erstes zum Taglilienrondell. Im einzigen Display Garden der American Daylily Society in Deutschland neben nur 3 weiteren in ganz Europa wird mit über 560 Pflanzen die Züchtungsentwicklung von den Wildarten bis zu den modernen Sorten sowie die Vielfalt der Blütenformen und -farben gezeigt. Hanne Rupp, die mit Ihrem verstorbenen Mann Karl zu den Begründern dieser Anlage gehört, führte sachkundig durch die Pflanzung. Auch nach dem offiziellen Ende der Tagung blieben etliche Mitglieder noch zu einem ausgedehnten Spaziergang durch die 14 ha große Mustergartenanlage und der öffentlichen Versteigerung von Taglilien am Nachmittag.
Ein rundum gelungenes Wochenende mit vielen Eindrücken, die Lust auf das nächste Treffen 2026 machen.

























































































