Der Botanische Garten Kassel

Der Staudenschaugarten im Mai und im Juni

Die 17 Beete mit Stauden aus allen Lebensbereichen, die von der Kasseler Regionalgruppe in den Jahren 2003 und 2004 angelegt wurden, haben sich seit diese Zeit fortentwickelt, verändert, sind zu einer – wie das eben für Stauden typisch ist – lebendigen und dynamischen Pflanzung geworden. Die meisten Pflanzen wuchsen üppig, andere verschwanden, einige mussten ergänzt oder ersetzt werden. Vieles sieht man erst, wenn man es in natura beobachten kann und noch nicht auf den noch so wohl durchdachten Plänen.


Mit Anemone sylvestris unterpflanzter Baum
Foto © 2009 Barbara Poschmann

Die Beete haben im Mai und Juni wohl ihren Höhepunkt, in großer Üppigkeit werden dann die spät blühenden Zwiebelpflanzen, Wolfsmilch, Falsche Alraunwurzel, Wieseniris und Akeleien abgelöst von zahlreichen Blütenstauden. Hohe Schwertlilien, Purpurglöckchen, Felberich, Schattensteinbrech, Schaublatt, Skabiosen, Storchenschnäbel, gelber und oranger Scheinmohn, Nacht- und Königskerzen, Katzenminzen, Brandkraut, Wald-Geißbart, Ehrenpreis, Dreimasterblume, Wollziest, Schafgarben, Roter Spornblume, Rotes Leinkraut, und erste Funkien legen nun die Beete in ein farbiges und vielfältiges Blütenmeer. Auch die Pfingstrosen in dem lang gezogenen und größten Beet, das zu Ehren des Kasseler Staudengärtners und Züchters Heinz Klose angelegt wurde, blühen nun zahlreich. Dominierend in diesem Monat ist jedoch der in großen Mengen angepflanzte Frauenmantel, der mit seinen duftigen gelben Blütenschleiern dem Staudengarten während dieser Zeit einen ganz eigenen Charakter verleiht.
Text: Barbara Poschmann


Daphne und Geranium 'Johnson´s Blue'
Foto © 2009 Barbara Poschmann

 

Euphorbia cyparissias und Camassia Foto © 2009 Barbara Poschmann

Euphorbia myrsinites und Phlox subulata Foto © 2009 Barbara Poschmann

Ligularia dentata 'Desdemona' Foto © 2009 Barbara Poschmann

Scilla und Allium zwischen austreibenden Stauden Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Pflanzenbörse im Botanischen Garten Foto © 2009 Margit See

Die Staudenbeete im Herbst

Die Staudenbeete im ehemaligen Botanischen Garten Kassel zur Herbstzeit

Die 17 Stauden-Beete, geplant, angelegt und in Zusammenarbeit mit dem Umwelt- und Gartenamt Kassel von den Kasseler Staudenfreunden gepflegt, sind im Herbst durchaus einen Blick wert. Malerisch eingebettet in die schöne Gehölzkulisse des Gartens, die farbig leuchtendes Blattwerk als Hintergrund spendet, geben sich Herbstastern und –anemonen, markante Samenstände und das sich verfärbende Laub der Funkien, Pfingstrosen und des flammend roten Schneefelberichs ein letztes Stelldichein. Vor allem sind es aber die zahlreichen Ziergräser in den Beeten, die im September und Oktober ein ganz eigenes, filigranes, doch auch bestimmendes Bild ergeben.

Text: Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Foto © 2009 Barbara Poschmann

Unsere Pflanzaktion am 31. Oktober 2003

Große Pflanzaktion der Regionalgruppe

Am 31.10.2003 trafen sich die Kasseler Staudenfreunde zum zweiten Mal an den Staudenbeeten (gleich nach dem Haupteingang links) im Botanischen Garten Kassel in der Bosestraße, um einen weiteren Teil des dort entstehenden Staudensichtungsgarten anzupflanzen. Neun zusätzliche Beete mit Stauden unterschiedlicher Lebensbereiche entstanden. Siehe auch in "Fotos zur Pflanzaktion"

Die Kasseler Regionalgruppe der Gesellschaft der Staudenfreunde e.V. (90 Mitglieder und Gäste) unterstützt ehrenamtlich das Umwelt- und Gartenamt beim Wiederaufbau des Botanischen Gartens Kassel. 20 ehrenamtliche Helfer - darunter auch kompetente Mitstreiter und Fachleute - haben seit Frühjahr 2003 mit viel Engagement und persönlichem Einsatz Vorbereitungen getroffen, um ein großes Projekt im Botanischen Garten verwirklichen zu können: die Anlage eines Staudensichtungsgartens, in dem den Besuchern des Gartens Blüten- und Blattschmuckpflanzen aller Lebensbereiche sowie Zwiebelblüher gezeigt werden sollen. 18 Beete in unterschiedlichen Größen werden von unserer Regionalgruppe in Eigenregie konzipiert, geplant und gepflanzt.

Am Freitag, den 31.10.2003 wurden einige hundert Pflanzen, die alle aus den Reihen unserer Mitglieder gespendet wurden, in die Erde gebracht. Vier Arbeitsgruppen haben im Vorfeld insgesamt sieben Beete entworfen:

- 2 Prachtstaudenbeete

- 1 Sonnenstaudenbeet

- 3 Schattenstaudenbeete und

- 1 Großstaudenbeet.

Diese sieben neuen Beete ergänzen die beiden Beete, die unsere Regionalgruppe am 8.5.2003 zum Andenken an den Überregional bekannten Pflanzenkenner, Staudenzüchter und Sammler Heinz Klose angelegt hat. Heinz Klose ist am 4.8.2001 verstorben und diese beiden Beete, bepflanzt mit einer gro§en Zahl eigener Züchtungen sollen an sein Lebenswerk erinnern. Die Staudengärtnerei Klose in Lohfelden ist eines der letzten großen Familienunternehmen, das noch selbst Stauden vermehrt und mit seinen Spezialsortimenten bei Pfingstrosen (Paeonien) und Funkien (Hosta) Liebhaber in aller Welt beliefert. Die beiden Klose-Beete waren die ersten Themenbeete des Sichtungsgartens, weitere folgen.

Im Frühjahr 2004 werden wir die restlichen Beete bepflanzen und drei weitere angesehene Persönlichkeiten aus dem Kasseler Raum ehren, die gärtnerisch zu Reputation gekommen sind. Und zwar:

- Rosmarie Weisse (verstorben am 2.10.2002), Gartengestalterin der besonderen Art; etliche Privatgärten (auch in Kassel) mit subtilen Pflanzungen und die IGA `83 im Münchner Westpark zeugen bis heute von ihrem Können

- Hermann Mattern (27.11.1902 -17.11.1971, geb. in Hofgeismar), Gründungsmitglied der “documenta”, Weggefährte Karl Foersters in Potsdam und berühmter Gartengestalter

- sowie Alfred Bröcker, seinerzeit Leiter des Botanischen Gartens Kassel, als dieser noch inseiner ursprünglichen Form existierte.

 

Text: Barbara Poschmann

Bepflanzung von Staudenbeeten im Oktober 2003

Staudenbeete vor der Bepflanzung

Bestes Pflanzwetter!

Unser Nachwuchs bereitet das Pflanzbeet vor...

Die Schattenstauden werden gepflanzt.

Frau Klose, umringt von fleissigen Helferinnen

Auch Männer waren vertreten: Volker Wambach in Aktion

Eines der bepflanzten Beete mit Sonnenstauden

Wir sind gespannt, wie es hier im nächsten Jahr aussieht!

Fotos von der Pflanzaktion im Mai 2003

Aller Anfang ist schwer, so auch herauszufinden, wo welche Pflanze hingehört. (c) Margit See

Die Pflanzlöcher markieren die Reihen, in denen die Hosta-Züchtungen und Päonien des verstorbenen Staudengärtners Heinz Klose gepflanzt werden. (c) Margit See

Pflanzpläne zu lesen ist gar nicht so einfach, vor allem, wenn Sie mehr als einen Meter breit sind... (c) Margit See

Die Leitpflanzen stehen, nun kommen die Begleit-, Einfassungs- und Füllstauden. (c) Margit See

Der schattigere Teil des Themenbeetes zu Ehren von Heinz Klose ist fertig bepflanzt, im sonnigeren Teil geht es weiter. (c) Margit See

Auch Dirigieren will gelernt sein! (c) Margit See

In schmalen Längsbändern werden jeweils mehrere Exemplare der Funkien im Klose-Beet gepflanzt. (c) Margit See

Zuerst schaut man noch skeptisch in alle Richtungen, doch nach und nach nimmt die Sache Form an! (c) Margit See

Plan des Staudenprojektes

 

Das Stauden-Pflanzprojekt

Die Kasseler Regionalgruppe legt seit dem Frühjahr 2003 in Abstimmung mit dem Umwelt- und Gartenamt der Stadt Kassel einen umfangreichen Staudenschaugarten an. Knapp 20 eingefasste Beete standen der Gruppe als frei zu gestaltende Fläche zur Verfügung. Die Pflege der Beetflächen wurde zu Beginn des Projektes in Abstimmung mit dem Umwelt- und Gartenamt in die Hände des dort zuständigen Gärtners mit seinem Team gelegt, wird jedoch von der Gesellschaft begleitet und unterstützt. Jeweils im Frühjahr und im Herbst soll es eine gemeinsame Beetpflegeaktion geben, so dass die eingesetzten Pflegekräfte nach und nach Erfahrungen mit der Pflege von Stauden sammeln können..

Im Mai 2003 starteten wir mit der ersten Pflanzaktion. Zwei große Beete wurden von der Gruppe unter der planerischen Regie von Prof. Jürgen-Heinrich von Reuß in enger Abstimmung mit Staudengärtnerin Rosa Klose mit ca. 1.000 Pflanzen (darunter zahlreiche Hosta und Paeonien) bestückt, mit denen wir an den verstorbenen Staudengärtner, Züchter, Sammler und Pflanzenkenner Heinz Klose (29.8.1926-4.82001) erinnern wollen.

Im Oktober 2003 wurden dann nochmals einige hundert Pflanzen in insgesamt neun Beete gepflanzt, Es entstanden Beete mit Stauden für verschiedene Lebensbereiche: 2 mit Prachtstauden, 2 mit Sonnenstauden, 3 mit Schattenstauden und 2 mit Großstauden. Alle Stauden für diese Beete wurden von den Mitgliedern und Freunden der Kasseler Staudenfreunde aus eigenen Gärten gespendet. Bis zum Herbst 2003 hatte unsere Regionalgruppe somit 11 Beete vollendet. Die Planungen für die verbleibenden Themenbeete liefen derweil auf Volltouren.

Pflanzenschätze kistenweise
Am 30. April 2004 nun trafen sich erneut elf ehrenmatliche Helfer an den Staudenbeeten des Botanischen Gartens in der Bosestraße, um die restlichen Beete zu bepflanzen und das Projekt wieterzuführen. Mit diesen fünf letzten Beeten möchte die Regionalgruppe zwei weiteren großen Garten-Persönlichkeiten aus unserer Region ein lebendiges und blühendes Andenken setzen,:

- Gartengestalterin Rosmarie Weisse aus Kassel (13.12.1927-2.10.2002), mit sensiblem Gespür für stimmige Pflanzenkombinationen und bekannt für ihre herausragenden Steppenpflanzungen im Münchner Westpark zur IGA `83, ihre Kübelbepflanzungen im Kasseler Innenstadtbereich Ende der 70er-Jahre und ihre Beteiligung an der BUGA `81 in der Kasseler Aue.; etliche Privatgärten (auch in Kassel) mit subtilen Pflanzungen zeugen bis heute von ihrem einfühlsamen Können

- Hermann Mattern (27.11.1902-17.11.1971, geb. in Hofgeismar), berühmter Landschaftsarchitekt, Mitarbeiter und Weggefährte Karl Foersters in Potsdam Gründungsmitglied der documenta, prägte mit Herta Hammerbacher den "Bornimer Stil", Gründungsmitglied der ducumenta

Diese dritte gemeinschaftliche Pflanzaktion, in der die letzten fünf Beete angelegt wurden, stellt für die Regionalgruppe einen vorläufigen Höhepunkt der ausführenden Arbeiten dar.

Der Staudengarten ist nun fertig bepflanzt, es folgen Feinabstimmungen, Kontrollen der verwendeten Pflanzen, Nacharbeiten, Verbesserungen. Die Staudenpflanzungen wurden vergangenen Herbst noch ergänzt mit frühblühenden Zwiebelpflanzen und drei Amelanchier lamarckii, um für die Schattenstauden das benötigte Kleinklima zu schaffen. Die Besucher des Gartens können nun Monat für Monat beobachten, wie sich zu jeder Jahreszeit neue Blüten, der Laubaustrieb, Samenstände, herbstliche Laubverfärbungen und Wachstum an den ca. 2.800 eingebrachten Stauden verändern.

Die Pflanzen für die Themen-Beete mussten wegen der z.T. sehr speziellen Sorten zugekauft werden, ebenso die eingesetzten Zwiebelblüher. Die Mittel wurden aus dem Geldtopf des Freundeskreises Botanischer Garten Kassel e.V. bereitgestellt.

Besonderer Dank gilt allen ehrenamtlichen Helfern des Projektes, namentlich: Dora Peter, Volker Wambach, Petra Schumann, Reinhild Buxbaum, Monika Kemler, Hans Mades, Hans-Joachim Flügel & Tochter, Hiltrud und Jürgen Holland-Letz, Gudrun Pause, Dorit Kiok, Horst Rheinländer & Pantea, Antje und Prof. Dr.-Ing. Dieter Hars, Gisela Schepoks, Hannelore Tangermann, Hannelore Zeckey, Ulrich Braunsdorf und Paul Döring. Ganz speziell ist darüberhinaus der unermüdlichen Rosa Klose, Staudengärtnerin mit Leib und Seele, Prof. Jürgen-Heinrich von Reuß, unserem Planer für fünf der Themenbeete sowie Karl-Heinz Härtl, bewandertem Pflanzenkenner und vielseitigem Gärtnermeister zu danken, die ungezählte Stunden ihrer Zeit und natürlich viel Fachwissen und Kompetenz beigesteuert haben. Für die Leiterin der Regionalgruppe, die ebenfalls viel persönliche Freizeit investierte und ganz schön oft "improvisieren" musste, war und ist das Projekt eine neue und spannende Erfahrung, wenn es auch nicht immer leicht war, alle Stimmen, Meinungen, Kritiken, Zeitpläne und Abläufe unter einen Hut zu bekommen. In jedem Fall haben alle Beteiligten sehr viel dazugelernt und gemerkt, dass solch ein Gemeinschaftsprojekt ganz eigene Qualitäten hat: in der Gruppe für einen guten Zweck zu arbeiten macht Spaß und man ist gemeinsam stolz auf das Ergebnis und die vollbrachten Arbeiten. Wir wünschen uns als einem aktiven Teil der Gesellschaft der Staudenfreunde, dass viele Besucher des Gartens Freude an unseren Beeten haben und dazu ganz nebenbei ein wenig Lust bekommen werden, mehr Stauden im eigenen Garten zu pflanzen. Vielfalt statt Einerlei, lebendige Natur das ganze Jahr hindurch, die Liebe zu Pflanzen und das Wissen darüber zu fördern, sind nur einige der Ziele unserer Liebhaber-Gesellschaft.

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