
Erinnerungen an die Reise zu besonderen Gärten in den nordöstlichen Niederlanden
Am Sonntag, den 2. Juni 2024 begann die Busreise um 6 Uhr am Konzerthaus in Freiburg im Breisgau.
Erstes Ziel war der Garten des Casteel Wijlre in der Provinz Limburg. Hier erwartete uns die Gärtnermeisterin, Gartengestalterin und - reiseveranstalterin Anke Mattern, die die Reise für uns organisiert hatte. Begrüßt wurden wir auch von unserem Reisebegleiter, einem Kenner der Gärten und der Kultur, mit dem eindeutigen Hinweis, dass er uns hier in den Niederlanden willkommen heißt und keinesfalls in Holland. Und dass wir Holland gar nicht besuchen werden.
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In diesem Garten gab es beeindruckende Sichtachsen und mächtige Solitär-Laubbäume. Bei Kaffee und Kirschkuchen entdeckten wir einen Spalierbaum, der sich als Aprikose entpuppte, so einen haben wir zuvor nicht gesehen, schon gar nicht in solcher Größe…
Übernachtet haben wir in Baarlo in einem schön gelegenen Chateau aus der Jugendstilzeit, im umgebenden Park ein kleines Gewässer mit einer Teichhuhnfamilie darauf (ich bin vogelbegeistert, der Verfasser).
Am Montag dann waren wir zunächst zu Gast bei einem vogelzüchtenden Gärtnerpaar. Im Garten gab es große Volieren mit verschiedensten Vögeln - in besonderer Erinnerung habe ich eine rostbraune Taube mit grauem Kopf, die unablässig wiedehopfähnlich rief, und ein verliebtes Entenpaar, das mit seinen Schnäbeln Zärtlichkeiten austauschte.
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Nach dem Genuss von Kaffee und Gebäck dort im Garten ging die Fahrt zu einem Restaurant zum Mittagessen. Dann am Nachmittag besuchten wir ein 4000qm großes, aussichtsreiches Gartenareal mit Teich am Rande eines Ortes – hier gab es Kaffee und Kuchen.
Am Abend erreichten wir den Ort Loppersum in der Provinz Groningen und dort das Hotel Spoorzicht. Das war für die kommenden Tage unser Zuhause und auch das Restaurant für unsere abendlichen Mahlzeiten. Wir haben uns dort sehr wohlgefühlt.
Von unserem Reisebegleiter erfuhren wir einiges zu Land und Leuten, unter anderem auch, dass in dieser Gegend viel Erdgas gefördert worden war, was Risse an Gebäuden verursacht hat. Dies war bei Stadtbummeln auch deutlich zu sehen.
Wir besuchten in den nächsten Tagen viele Gärten, hier seien einige Erinnerungen genannt:
Eine im Zickzackmuster geschnittene Lindenhecke...
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ein Ausguck auf einen künstlich angelegten Teich...
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den Garten einer Wasserburg, der im Barockstil wieder hergerichtet wurde...
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ein biologisch bewirtschafteter Garten, in dem Jugendliche mit Behinderungen die Pflege übernehmen...
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und in jedem Garten erfuhren wir etwas zur Entstehung, zur Größe, zur Arbeit…
Es gab überall Kaffee, Getränke, Kuchen, manchmal auch Mittagessen, vom Gärtner selbst gekocht (sonst Mittagessen im Restaurant).
Ein besonderes Highlight war ein Besuch der Bildergalerie des Malers Henk Helmantel im Dorf Westeremden im restaurierten Bauernhaus in einem Bauerngarten. Nicht minder interessant: die Außenanlage des Museums ‚de Buitenplaats‘ in Elde mit einer außergewöhnlichen Gestaltung.
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Und wir besuchten Staudengärtnereien, z.B. die am Deich nahe Eemshaven gelegene, nicht sehr groß, aber mit einem Raritätenangebot – und hier wurden junge Zaunkönige, die das Nest gerade verlassen hatten, von den Altvögeln gefüttert.
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Am Freitagspätnachmittag ging es dann in die Kirche von Loppersum, wo ein mit unserem Reiseleiter befreundeter Orgelspieler ein Konzert gab. Wir hatten uns alle chic gekleidet, auch mit Blumen-Accessoirs, denn danach waren wir zum festlichen Diner auf dem Anwesen unseres Reiseleiters eingeladen. Die anfänglichen Bedenken des Hausherrn – zu viele Personen für zu wenig Haus- und Gartenfläche – erwiesen sich als unnötig. Es war ein lauer Spätfrühlingsabend mit guter Stimmung und erlesenen Speisen und Getränken.
Samstagfrüh nach dem Frühstück war dann schon Abreise aus Loppersum – die Zeit war wie im Flug vergangen. Beim Staudengärtner Hans Kramer (de Hessenhof) in Ede gab es dann noch eine Pause und nach einer Einkaufstour ein Abschiedskaffeetrinken. Für unsere beiden Reisebegleiter wurde eine Torte enthüllt mit einem essbaren Foto darauf, das die beiden in trauter Harmonie zeigte… Hans Kramer gab uns noch Grüße an seine Freiburger Gärtnerkollegen Ewald Hügin und Frank Fischer mit auf den Weg.
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Nach einer nochmaligen Übernachtung in Baarlo im Hotel vom Hinweg besuchten wir noch das Kloster Maria Laach in der Eifel und den Nachtigallenhof mit kleiner Staudengärtnerei in Rheinhessen – dort war an diesem Wochenende Tag der offenen Tür.
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Eine Woche, in der wir viel erlebt, viel erfahren, viel gesehen, sehr gut gegessen und getrunken und uns gut betreut gefunden haben, ging zu Ende.
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Text: Wilm Schmitz, Fotos: Karina Waltzer