Text: ©2018 Gerlinde Sachs
In unserer Region gibt es viele Ziele, die Naturmenschen anlocken. Natürlich steht bei uns dabei das Erleben der großartigen Landschaft bei den meisten Besuchern an erster Stelle.
Aber für Menschen die darüber hinaus auch pflanzeninteressiert sind, ist die Region allemal eine oder sogar mehrere Reisen wert. Kommen Sie doch einmal mit mir in das Naturschutzgebiet Eriskircher Ried. Wir fahren in die kleine Gemeinde Eriskirch die zwischen Langenargen und Friedrichshafen direkt am See liegt. Sie ist vom großen Rummel der Badegäste recht wenig berührt, weil das Seeufer dort sehr flach ins Wasser läuft und recht schlammig ist. Dort ist das Baden aus Gründen des Naturschutzes nicht erlaubt und würde auch wenig Freude machen. Jedenfalls den Menschen.
Die Wasservögel hingegen finden es ideal, denn für sie ist der Bodensee und seine geschützten Uferbereiche ein beliebter Überwinterungsraum. Noch ist das Strandbad geschlossen, noch sind die Iris unter einer schützenden Schneedecke verborgen.
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Wenn der Schnee verschwindet kommen die braunen abgemähten Flächen zum Vorschein und an klaren Tagen grüßen von der Schweizer Seite die Berge herüber.
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In manchen Jahren bekommen die feuchtigkeitsliebenden Pflanzen durch die Schneeschmelze in den Bergen mehr Wasser als in durchschnittlichen Jahren. Dann schwimmen Schwäne, wo sonst Iris sibirica blüht.
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Damit aber nicht nur Wasservögel auf ihre Kosten kommen, gibt es in der Gemeinde ein schönes Schwimmbad direkt am Seeufer. Den Parkplatz des Schwimmbades kann man aber auch benutzen, wenn man gar nicht im blauen beheizten Wasser des Badebeckens baden gehen, sondern im Blau der blühenden Iriswiesen spazieren gehen will. Vom Strandbad aus wandert man durch die von blauen Irisflächen unterbrochenen Schilfwiesen in Richtung Langenargen. Ein breiter Kiesweg führt durch das große Gebiet.
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Ab Ende Mai sind die großen blauen Flächen der Iris vom Weg aus zu sehen. Je nach Witterung hält diese Blütenpracht ca. 3 Wochen an. Später entdeckt man in denselben Flächen auch Orchideen und manch andere botanische Kostbarkeit. Vorsicht, betreten streng verboten! Von diesem Weg aus kann man den See selbst meist gar nicht sehen. Aber es gibt eine Beobachtungsplattform direkt am Wasser, die einen Blick auf den See gewährt und es ermöglicht, Seevögel zu beobachten ohne sie aufzuschrecken. Auch direkt rechts neben dem Strandbad ist ein kleiner, frei zugänglicher Strand, der dazu einlädt das See- und Alpenpanorama zu betrachten und sich gemütlich niederzulassen. Auch wenn man nicht als Badegast in das Strandbad gehen mag, die Cafeteria im Bad lädt ab Ende Mai zu einer erholsamen Pause ein.
Das Naturschutzzentrum in Eriskirch informiert während des ganzen Jahres über das Riedgebiet und bietet Führungen an.