Dahlien kultivieren

Buntes Feuerwerk von Dahlienblüten

Standort

Geeignet ist jeder normale, gut wasserdurchlässige Boden in sonniger Lage.

Dahlien vertragen keine Staunässe, wie sie bei Tonböden vorkommt. Sie dürfen nicht unter Bäume oder Sträucher gepflanzt werden.

Bodenvorbereitung

Der Boden sollte bereits im Herbst gründlich umgegraben oder mit dem Sauzahn oder der Grabegabel möglichst tief aufgelockert werden. Sollte gut verrotteter Stallmist vorhanden sein, wird dieser im Herbst mit eingebracht. Im Frühjahr, kurz vor der Pflanzzeit, kann zusätzlich ein mineralischer oder organischer Volldünger auf den Boden gestreut und der trockene Boden mit dem Kultivator oder Grubber gut durchgearbeitet werden.

Bei extrem schweren Böden empfiehlt sich eine Lockerung des Bodens mit Sand(Körnung 0/2, gewaschen). Bei leichten Sandböden verbessert eine 2- 5 cm dicke Kompostschicht den Humusanteil für ein aktives Bodenleben. Ebenso günstig wirken sich Gaben von Hornspänen oder, weil Kalium enthaltend, getrockneter Geflügeldünger aus. Alle 2 - 3 Jahre sollte im Garten eine Bodenprobe zur Bestimmung der Hauptnährstoffgehalte (Stickstoff, Phosphor, Kali, Magnesium) genommen werden. Adressen für die Untersuchung sind bei den örtlichen Kleingarten- und Gartenbau- Vereinen zu erfahren.

Pflanzzeitpunkt

Je nach Kleinklima und Witterung werden die Knollen von Mitte bis Ende April ausgepflanzt. Eine Pflanzung ist auch im Mai noch möglich. Die Eisheiligen brauchen nicht abgewartet zu werden, weil die letzten Fröste nicht mehr in den Boden eindringen.

Mehrjährige größere Knollen müssen vor dem Einpflanzen auf jeden Fall mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere geteilt werden. Alle Teilungsstücke müssen Knospen (Augen)oder bereits Triebansätze am Wurzelhals haben.

Pflanzen von Dahlienknollen

Pflanzen von Dahlienknollen

Pflanztechnik bei Knollen

Dahlienknolle im Pflanzloch Es empfiehlt sich, schon bei der Pflanzung einen Holzpfahl, Bambustab oder Eisenstab neben die Knolle in das Pflanzloch zu stecken. Die Länge des Stabes richtet sich nach der Wuchshöhe der Dahliensorte. Die Stäbe können auch erst später, nach dem Austreiben der Dahlien, aufgestellt werden. Am Stab lässt sich gut das Etikett mit dem Namen der Dahliensorte befestigen.

Mit dem Spaten wird je nach Größe der Knolle ein ausreichend tiefes Pflanzloch ausgehoben und die Knolle locker hineingelegt. Die Knolle sollte 3 bis 5 cm mit Erde bedeckt sein.

Pflanzabstände

Ausreichende Pflanzabstände sind besonders bei Dahlien für eine gute Entwicklung der Pflanzen wichtig:

80 bis 100 cm für hohe Sorten bis maximal ca. 180 cm

60 bis 70 cm für mittelhohe Dahlien bis 120 cm Höhe

30 bis 40 cm für niedrige Beetdahlien

Aufbinden

Alle Dahlien mit einer Höhe über 50 cm müssen wegen ihrer nicht ausreichenden Standfestigkeit mehrmals aufgebunden werden. Als Bindematerial eignet sich eine dünne Sisalschnur, die im Herbst mitkompostiert werden kann. Die Stängel werden nicht direkt am Pfahl festgebunden. Die Schnur wird vielmehr als Ring im Abstand von ca. 30 cm – 40 cm von Bindung zu Bindung um die ganze Pflanze geschlungen und verknotet.

Gießen

Nach dem Pflanzen dürfen die Knollen nicht gegossen werden, um Fäulnis zu vermeiden. Eine ausreichende Wasserversorgung ist in dieser Zeit aus der Knolle selbst gewährleistet. Erst nach dem Erscheinen der ersten Triebe kann bei trockenem Boden gegossen werden. Stationäre Tropfschläuche sind gut geeignet, da sie den Gießaufwand und die Gefahr von Pilzbefall an den Blättern vermindern.

Allgemeine Pflege

Von den frisch erscheinenden Trieben werden bei größeren Sorten nur die zwei bis drei stärksten belassen und die übrigen ausgebrochen. Bei kleineren Dahlien kann man mehr Triebe stehen lassen Während des Wachstums ist es empfehlenswert, den Boden gelegentlich mit einem Kultivator oder Grubber zu lockern.

Wichtig ist das "Ausputzen" der Dahlien. Verblühte Blumen und Samenansätze sind zu entfernen, um die Pflanze zu weiterer Blüte anzuregen.

Düngung

Ist ein guter Gartenboden vorhanden, kann auf eine zusätzliche Düngung verzichtet werden. Ansonsten kann 2 bis 3 Wochen nach Erscheinen der Triebe pro Dahlienpflanze ein gehäufter Esslöffel mineralischer Volldünger (z. B. Nitrophoska blau) oder organischer Dünger (z. B. Horn-, Knochenmehl oder getrockneter Hühnermist) gegeben werden. Die Düngung kann bei Bedarf im Juli wiederholt werden, bevor die Blütenbildung einsetzt. Im Herbst nicht mehr düngen, damit die Knollen besser ausreifen und im Winterquartier nicht faulen.

Tierische Schädlinge

Im Frühjahr während des Austreibens der Knollen besonders auf Schneckenfraß achten. Die Schnecken sind tagsüber, außer bei Regenwetter, nicht zu sehen. Nachts fressen sie dann mit Vorliebe die zarten jungen Austriebe der Knollen ab. Zur Bekämpfung der Schnecken eignet sich das sogenannte Schneckenkorn, welches im Fachhandel erhältlich ist. Nachts lassen sich die Schnecken an den Pflanzen gut im Lichte einer Taschenlampe erkennen und einsammeln. Die Vernichtung der eingesammelten Schnecken ist allerdings ein Problem, welches jeder selbst lösen muss.

Blattläuse und Blattwanzen werden bei starkem Befall während der Wachstumszeit bekämpft. Gut geeignet sind Präparate auf Pyrethrumbasis oder Schmierseifenpräparate. Als effektive biologische Helfer seien Marienkäfer, Schwebfliege, Florfliege sowie deren Larven, erwähnt, die allerdings bei chemischer Bekämpfung mit abgetötet werden. Deswegen nicht gleich spritzen, die Nützlinge stellen sich nach kurzer Zeit ein und erledigen ihre Arbeit kostenfrei und umweltschonend.

Vorbereitung fürs Winterlager

Vorbereitung fürs Winterlager

Pilz- und Viruskrankheiten

Viruskranke Pflanzen sind an ihrem schwachen, leicht verkrüppelten Wuchs mit gelbgrüner Laubfärbung zu erkennen. Zeigen Pflanzen diese Symptome sollten sie sofort entfernt werden, da durch Schnitt und Blattläuse der Virus auf gesunde Pflanzen übertragen werden kann. Die kranken Pflanzen nicht kompostieren! Die Viren bleiben beim Kompostieren vor Ort und stellen eine Infektionsquelle für die gesunden Dahlienpflanzen dar.

Bei Befall mit Blattfleckenkrankheit, erkennbar an gelben, später braunen Flecken, müssen die unteren Blätter in Erdnähe komplett entfernt werden. Bei stärkerem Befall kann mit einem zugelassenen Pilzmittel gespritzt werden. Empfehlenswert ist eine vorbeugende Spritzung, bevor sich der erste Befall zeigt.

Vorbeugende Spritzungen können mit biologischen Pflanzenpräparaten - wie z.B. Ackerschachtelhalmbrühen - erfolgen. Die Präparate stärken die Zellwände und erschweren Pilzen das Eindringen in die Pflanze.(Anmerkung der Redaktion)

Überwinterung

Dahlienknollen im Winterlager

Dahlienknollen im Winterlager

Vorbereitung fürs Winterlager Nach dem ersten Frost sterben die oberirdischen Pflanzenteile ab. Die Knollen bleiben dann noch ungefähr eine Woche im Boden, damit sie ausreifen können. Beim Herausnehmen, möglichst bei trockenem Wetter, werden die Stängel ca. 5 cm über dem Wurzelhals abgeschnitten und die Erde vorsichtig von den Knollen abgeschüttelt.

Optimal ist ein nicht zu feuchter, nicht zu trockener, frostfreier Aufbewahrungsraum von durchschnittlich + 6°C, z. B. der Keller ohne Heizung.
In einem Raum mit hoher Luftfeuchtigkeit sollten die Knollen in trockenen Sägespänen aufbewahrt werden. Dahlienknollen im Winterlager Bei der Verwendung von Sägemehl besteht Erstickungsgefahr. In einem zu trockenen Raum dagegen schrumpfen die Knollen. Zur besseren Aufbewahrung gegen Austrocknung kommen 4- 5 Knollen in einen Plastikbeutel, in den seitlich einige Luftlöcher gestochen werden.

Während des Winterlagers müssen die Dahlienknollen immer wieder auf Fäulnis kontrolliert und bei Befall aussortiert werden.

 

Alle vorgenannten Ratschläge werden Ihnen helfen, in ihrem Garten ein pausenloses Blütenfeuerwerk der Dahlien von Juli bis zum ersten Frost zu erleben. Sie werden in kurzer Zeit merken, dass die Dahlien zu den problemlosen Gartenpflanzen gehören, die jeden Garten und jede Vase verschönern.

 

Text: Manfried Kleinau

Bilder: Elke Crocoll

 

 

Standort
Geeignet ist jeder normale, gut wasserdurchlässige Boden in sonniger Lage.
Dahlien vertragen keine Staunässe, wie sie bei Tonböden vorkommt. Sie dürfen nicht unter Bäume oder Sträucher gepflanzt werden.

Bodenvorbereitung
Der Boden sollte bereits im Herbst gründlich umgegraben oder mit dem Sauzahn oder der Grabegabel möglichst tief aufgelockert werden.
Sollte gut verrotteter Stallmist vorhanden sein, wird dieser im Herbst mit eingebracht.
Im Frühjahr, kurz vor der Pflanzzeit, kann zusätzlich ein mineralischer oder organischer Volldünger auf den Boden gestreut und der trockene Boden mit dem Kultivator oder Grubber gut durchgearbeitet werden.
Bei extrem schweren Böden empfiehlt sich eine Lockerung des Bodens mit Sand(Körnung 0/2, gewaschen). Bei leichten Sandböden verbessert eine 2- 5 cm dicke Kompostschicht den Humusanteil für ein aktives Bodenleben.
Ebenso günstig wirken sich Gaben von Hornspänen oder, weil Kalium enthaltend, getrockneter Geflügeldünger aus. Alle 2 - 3 Jahre sollte im Garten eine Bodenprobe zur Bestimmung der Hauptnährstoffgehalte (Stickstoff, Phosphor, Kali, Magnesium) genommen werden. Adressen für die Untersuchung sind bei den örtlichen Kleingarten- und Gartenbau- Vereinen zu erfahren.

Pflanzzeitpunkt
Je nach Kleinklima und Witterung werden die Knollen von Mitte bis Ende April ausgepflanzt. Eine Pflanzung ist auch im Mai noch möglich. Die Eisheiligen brauchen nicht abgewartet zu werden, weil die letzten Fröste nicht mehr in den Boden eindringen.
Mehrjährige größere Knollen müssen vor dem Einpflanzen auf jeden Fall mit einem scharfen Messer oder einer Gartenschere geteilt werden. Alle Teilungsstücke müssen Knospen (Augen)oder bereits Triebansätze am Wurzelhals haben.